Fächer
Die Kerncurricula gymnasiale Oberstufe (KCGO) bilden die verbindliche Grundlage für den Unterricht in der gymnasialen Oberstufe. Die darin verbindlich gesetzten Bildungsstandards und Unterrichtsinhalte beschreiben die Leistungserwartungen am Ende der gymnasialen Oberstufe.
Sie stellen die Grundlage für die Prüfungen im Rahmen des Landesabiturs auch bei den Schulen für Erwachsene dar. So sind daher auch die Schulcurricula der einzelnen Fächer unserer Schule an den KCGO-Vorgaben ausgerichtet.
Zum KCGO:
Das Fach Deutsch ist ein Hauptfach und im Landesabitur Hessen als schriftliches oder mündliches Prüfungsfach verpflichtend. Die schriftliche Prüfung kann auf dem grundlegenden Niveau (Grundkurs) oder auf dem erhöhten Niveau (Leistungskurs) abgelegt werden.
Im Mittelpunkt stehen die Kompetenzen Schreiben, Lesen, Sprechen und Zuhören, der Umgang mit Texten (Sachtexte und Literatur) und Medien sowie der Umgang mit Sprache.
Die Themen des Deutschunterrichts des Vorkurses und der Einführungsphase zielen auf die Vorbereitung der Qualifikationsphase ab. So werden z.B. im Bereich Literatur Texte aus allen drei Gattungen (Epik, Lyrik und Drama) behandelt.
Um die Studierenden beim Wiedereinstieg in die Schule im Fach Deutsch zu unterstützen, bietet die lernbegleitende Beratung während des Vorkurses und der Einführungsphase zusätzlich zum Kernunterricht eine Möglichkeit zur individuellen Förderung. Die von der Fachschaft Deutsch entwickelten Methodenblätter geben zudem
eine Orientierung für verschiedene Aufgabenarten. In der Qualifikationsphase werden die Studierenden gezielt auf die Abiturprüfung (schriftlich, mündlich oder Präsentation) vorbereitet. Die Themen der Qualifikationsphase orientieren sich am jeweils gültigen Abiturerlass. Anhand dieser Themen werden die Kompetenzen zur Erlangung der Allgemeinen Hochschulreife erweitert und vertieft.
Außerschulische Lernorte wie das Schauspiel Frankfurt oder das Museum für Kommunikation in Frankfurt werden im Rahmen des Deutschunterrichts gerne genutzt.
Im Vorkurs liegt der Schwerpunkt der Arbeit auf der Festigung und Erweiterung des in der Sekundarstufe I erworbenen Wissens und Könnens. Dabei werden wesentliche Grammatikthemen und Vokabelfelder wiederholt bzw. vertieft, die für die mündliche Kommunikation (Diskussionsbeitrag, Kurzvortrag) und die schriftliche Kommunikation
(Beschreibung, Stellungnahme, kreative Schreibaufträge) in Alltagssituationen von Bedeutung sind. In der Einführungsphase wird einerseits die Arbeit des Vorkurses weitergeführt, andererseits auf die Anforderungen der Qualifikationsphase vorbereitet. Dabei kommen zunehmend komplexe authentische Texte (auch als Ganzschrift) zum Einsatz. Einführend einzuübende schriftliche Aufgabenformate sind z.B. Zusammenfassung, Charakterisierung, Analyse/Interpretation sowie Sprachmittlung.
In der Qualifikationsphase liegt der Fokus auf der Abiturvorbereitung. Englisch kann sowohl als Grund- als auch als Leistungskurs angewählt werden. Mögliche Prüfungsformen im Abitur sind die mündliche, die schriftliche und die Präsentationsprüfung. Länderschwerpunkte wie Großbritannien und die USA sollen zu einem vertieften Verständnis dieser Kulturen führen. Behandelt werden komplexe authentische Texte wie Zeitungsartikel, Kurzgeschichten, Romane sowie Filme. Vertiefend geübt werden Aufgabenformate wie Inhaltsangabe, Analyse/Interpretation, Erörterung sowie kreative Schreibformen und Sprachmittlung.
Dem Erwerb von Kenntnissen in einer weiteren Fremdsprache kommt als Schulfach hinsichtlich der Ausbildung einer individuellen Mehrsprachigkeit, die einen Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe junger Erwachsener im beruflichen und privaten Bereich leistet, eine zentrale Rolle zu. Am Hessenkolleg Frankfurt werden Französisch und Spanisch als weitere, neu beginnende Fremdsprachen unterrichtet.
hFranzösisch ist nicht nur die Sprache eines wichtigen politischen und wirtschaftlichen Partners Deutschlands, sondern spielt auch im europäischen Kontext, aber auch in vielen Ländern, vor allem Afrikas, eine bedeutende Rolle. Darüber hinaus ist der Einfluss des Französischen in unserer kulturellen Tradition bis heute präsent.
Im Unterricht des Vorkurses und der Einführungsphase (vier bzw. sechs Stunden pro Woche) liegt der Schwerpunkt auf dem Spracherwerb. Es wird der französische Grundwortschatz vermittelt, und grundlegende grammatikalische Strukturen werden erlernt.
Die Themenfelder in dieser Phase betreffen den Alltag und die Lebenswelt in Frankreich, z.B. in den Bereichen Familienleben, Freizeitgestaltung oder Arbeitswelt.
Grundlegende Sprachkompetenzen im Sprechen, Schreiben, Leseverstehen und Hörverstehen werden erworben. In der Qualifikationsphase kann Französisch als dreistündiger Kurs fortgeführt werden; im Unterricht der Qualifikationsphase werden landeskundliche Inhalte thematisiert, wie z.B. „Paris“, „Landschaften Frankreichs“ oder „Franzosen und Deutsche“.
Der Spracherwerb wird mit dem vorrangigen Ziel der Weiterentwicklung der Kommunikationsfähigkeit fortgesetzt.
Die Französischprüfung im Abitur kann als mündliche Prüfung oder als Präsentationsprüfung abgelegt werden.
Die spanische Sprache ist mit über 400 Millionen Sprechern nach Chinesisch und Englisch eine der meistgesprochenen Sprachen der Welt. Unter den romanischen Sprachen nimmt das Spanische sogar Platz eins unter den meistgesprochenen Sprachen ein.
Das Fach Spanisch wird als neu beginnende Fremdsprache ab dem Vorkurs vierstündig bzw. ab der Einführungsphase sechsstündig angeboten. In der Qualifikationsphase kann Spanisch als dreistündiger Kurs fortgeführt und auch im Abitur als mündliches Prüfungsfach oder als Präsentation gewählt werden.
Im Vorkurs und in der Einführungsphase liegt der Schwerpunkt auf dem Spracherwerb. Die Lernenden erhalten die Möglichkeit, grundlegende Kompetenzen zu erwerben, um sowohl im mündlichen als auch im schriftlichen Sprachgebrauch in der Fremdsprache kommunizieren zu können. Der Unterricht in der Qualifikationsphase trägt der zunehmenden Wichtigkeit von authentischen Materialien Rechnung, neben Artikeln aus Zeitungen oder Sachbüchern werden auch literarische Texte, Ganzschriften und Filme bearbeitet. Der Unterricht zielt hier v.a. auf selbstständiges und eigenverantwortliches Lernen und Arbeiten sowie auf die Weiterentwicklung der Kommunikationsfähigkeit.
Das Fach Kunst wird als dreistündiges Fach in der Qualifikationsphase angeboten. Es besteht die Möglichkeit, Kunst als mündliches Prüfungsfach oder als Präsentation mit einer theoretischen oder praktischen Aufgabe zu wählen. Dementsprechend verteilen sich die Unterrichtsstunden auf etwa zwei Drittel Theorie und ein Drittel Praxis. Das erste Semester der Qualifikationsphase behandelt Grundfragen der Produktion und Reflexion ästhetischer Phänomene mit Schwerpunkt 19. Jahrhundert. Die Themen der folgenden Semester sind Bildende Kunst, Bildmedien, Architektur und Design im 20. Jahrhundert.
„Aus der Geschichte lernen“ ist seit der Antike eine wichtige Voraussetzung für kluges und vernünftiges politisches Handeln. Mündige Bürgerinnen und Bürger können auf diesem Wege lernen, indem sie sich mit der Vergangenheit beschäftigen und dadurch erfahren, wie Menschen in früheren Zeiten mit ähnlichen Problemen, für die wir auch in der Gegenwart nach Lösungen suchen, umgegangen sind.
Das aktuelle Handeln kann also durch das Nachdenken über Vergangenes beeinflusst werden und dadurch für die Entwicklung der Zukunft hilfreich sein.
Solch ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein versuchen wir im Geschichtsunterricht mithilfe historischer Zeugnisse (schriftliche wie bildliche Quellen) und verschiedener Methoden herauszubilden. Der Unterricht im Hessenkolleg fordert von den Lernenden verstärkt die selbstständige Wahrnehmung, Analyse, Beurteilung und Bewertung
von Geschichte (vier Kompetenzbereiche). Dabei sollen die Studierenden lernen, einen eigenen Standpunkt zu entwickeln.
Von der Antike (z.B. antikes Griechenland) bis zur Gegenwart (Globalisierung) werden die einzelnen Themen weitgehend chronologisch sowie multiperspektivisch (d.h. Erarbeitung historischer Sachverhalte anhand verschiedener perspektivischer Quellen) im Unterricht behandelt.
Dabei spielen u. a. die Entstehung der modernen Welt (Frühe Neuzeit), Europa und die Welt im 19. Jahrhundert, die Welt zwischen Demokratie und Diktatur (1917-1945), der Ost-West-Konflikt sowie die Beschäftigung mit der Geschichts- und Erinnerungskultur eine besondere Bedeutung.
Als Prüfungsfach im Abitur kann das Fach Geschichte als Grund- und Leistungskurs, als Präsentationsfach oder als mündliches Prüfungsfach gewählt werden.
Zentrales Ziel des Integrationsfaches Politik und Wirtschaft ist es, einen Beitrag zum Erhalt und zur Entwicklung von Demokratie und Gesellschaft zu leisten. Die Themen und Probleme haben eine hohe Bedeutung für die Lebenszusammenhänge der Lernenden, weshalb sie als mündige, d. h. autonome und gesellschaftlich verantwortungsbewusste Bürgerinnen und Bürger, ausgebildet werden. Im Zentrum des Unterrichts steht deshalb das Zusammenwirken politischer und wirtschaftlicher Prozesse angesichts der Herausforderungen des gesellschaftlichen Wandels. Schwerpunkte sind die Prinzipien der Demokratie und der Marktwirtschaft, internationale Beziehungen einschließlich der Gegenwart und Zukunft Europas in einer globalisierten Welt.
Aktualität und Schülerorientierung. So werden die Lernenden in ihrer Fähigkeit, etwas zu beurteilen, in ihrem kritischen Denken und ihrer Befähigung zur politischen Partizipation gefördert. Dem dient die Vermittlung von Fachkompetenzen wie Analyse-, Urteils-, Handlungs- und Methodenkompetenz.
Politik und Wirtschaft wird in der Einführungsphase als Pflichtfach unterrichtet und in der Qualifikationsphase als Wahlpflichtfach, das ins Abitur eingebracht werden kann. Schriftliche Prüfungen im Abitur werden für Leistungs- und Grundkurs angeboten. Außerdem ist eine mündliche Prüfung und eine Präsentationsprüfung möglich.
Das Fach Mathematik ist ein Hauptfach und im Landesabitur Hessen als schriftliches oder mündliches Prüfungsfach verpflichtend. Die schriftliche Prüfung kann auf dem grundlegenden Niveau (Grundkurs) oder auf dem erhöhten Niveau (Leistungskurs) abgelegt werden.
Im Mathematikunterricht werden die Studierenden mit fachtypischen Denk- und Arbeitsweisen vertraut gemacht. Dabei geht es um das Fachwissen und das Einüben mathematischer Fähigkeiten und Fertigkeiten. Weiterhin werden stets auch allgemeine kommunikative Fähigkeiten geschult. Nicht zuletzt können in der Auseinandersetzung mit mathematischen Fragestellungen Strukturen entwickelt und Problemlösefähigkeiten erworben werden. Dies geschieht an allen Inhalten und in allen Stufen.
Im Mathematikunterricht im Vorkurs werden Grundlagen aus dem Bereich der Algebra zur Vorbereitung auf die Einführungsphase behandelt.
In der Einführungsphase liegt der Fokus dann auf den verschiedenen Funktionenklassen und der Differenzialrechnung. Der Mathematikunterricht umfasst hier sechs Unterrichtsstunden (incl. zwei Stunden lernbegleitende Beratung).
Die lernbegleitende Beratung während des Vorkurses und der Einführungsphase bietet jeweils die Möglichkeit zur individuellen Förderung, bspw. zur Aufarbeitung von Defiziten.
In der Qualifikationsphase werden die Studierenden gezielt auf die Themenbereiche der Abiturprüfung (Analysis, Lineare Algebra und Analytische Geometrie und Stochastik) vorbereitet.
Die Erkenntnisse der Biologie und ihrer Teildisziplinen tragen substantiell zur nachhaltigen Lösung von Gegenwarts- und Zukunftsaufgaben in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Reproduktionsmedizin, Energieversorgung und Umweltschutz bei. Um diese Erkenntnisse zu gewinnen, wird im Fach Biologie am Hessenkolleg Frankfurt neben anderen Unterrichtsmethoden viel mikroskopiert und experimentiert sowie Wissen mit Hilfe von Modellen und Medien anschaulich vermittelt. Teil des Biologieunterrichts sind auch Besuche außerschulischer Lernorte, wie z.B. des Goethe-BioLab (Schülerlabor der Goethe-Universität), des biologisch bewirtschafteten Dottenfelder Hofs oder des Senckenberg-Naturmuseums.
Biologie wird am Hessenkolleg Frankfurt in allen Klassenstufen angeboten. Im Vorkurs und in der Einführungsphase, wo Biologie verpflichtend ist, geht es zunächst darum, grundlegende Kenntnisse über zellbiologische Zusammenhänge zu vermitteln, um so für die Studierenden eine solide Ausgangsbasis für das Weiterarbeiten in der Q-Phase zu schaffen. In der Qualifikationsphase ist Biologie ein Wahlfach, das sowohl im grundlegenden Niveau (Grundkurs) als auch im erhöhten Niveau (Leistungskurs) unterrichtet wird. Die Themen hier sind Genetik und Gentechnik, ökologische und stoffwechselpyhsiologische Zusammenhänge, Neurobiologie und Verhalten sowie Evolution.
Im Abitur kann Biologie als schriftliches (Grundkurs oder Leistungskurs) oder mündliches Prüfungsfach sowie in der Präsentationsprüfung gewählt werden.
Das Fach Chemie wird in allen Semestern angeboten und kann sowohl als Leistungskurs als auch als Grundkurs im Abitur gewählt werden.
Chemische Erkenntnisse, Methoden und Anwendungsbereiche sind integraler Bestandteil einer fundierten naturwissenschaftlichen Grundbildung. Diese kann hilfreich sein bei der Analyse wie auch bei der Suche nach Lösungsansätzen, bezogen auf die globalen Probleme der Menschheit. Daher verstehen wir das Lernen im Fach Chemie als aktiven Prozess, in dem die Lernenden zu einem vertieften Verständnis von chemischen Grundlagen, Zusammenhängen und komplexen Erscheinungen einschließlich ihrer Bedeutung für ein umfassendes Weltverständnis gelangen.
Im Vorkurs (einstündig) findet eine allgemeine Einführung in die Chemie statt. Hier werden die Grundlagen der Chemie (Atombau, Periodensystem, einfache Reaktionen) wiederholt bzw. neu eingeführt.
In der Einführungsphase folgt der zweite Teil der Einführung in die allgemeine Chemie. In der Stufe E1 stehen zwei Stunden und in der Stufe E2 drei Unterrichtsstunden zur Erarbeitung zur Verfügung. Hier werden zur Vorbereitung auf die Qualifikationsphase sowohl im Bereich der anorganischen wie auch der organischen Chemie grundlegende Aspekte aufgegriffen und erläutert. .
In der Qualifikationsphase wird Chemie vierstündig als Wahlpflichtfach angeboten. In der Q1 beginnen wir mit der organischen Chemie. Diese Thematik wird dann in der Q2 durch die Naturstoffe und Kunststoffe abgerundet. In der Q3 greifen wir auf die Kenntnisse der Einführungsphase zurück und beschäftigen uns mit Gleichgewichtsreaktionen in der Redox- und in der Säure-Base-Chemie.
Schriftliche Prüfungen im Abitur werden für Leistungs- und Grundkurs angeboten. Außerdem ist eine mündliche Prüfung und eine Präsentationsprüfung möglich.
In der Qualifikationsphase wird eine durchgängige dreistündige Kurssequenz bis zum Abitur angeboten, sodass Informatik als mündliches Prüfungsfach oder als Präsentationsprüfung im Abitur gewählt werden kann. In den ersten beiden Semestern der Qualifikationsphase stehen Algorithmen und Datenstrukturen im Mittelpunkt des Unterrichts. Die Einführung in eine Programmiersprache (hier Java) ermöglicht systematisches Problemlösen mit dem Computer. Die Themen für die letzten beiden Semester sind die Methoden der Software-Entwicklung, Datenbanken und Internet (Struktur, Dienste, Repräsentation per HTML, Zugriff über Scriptsprachen). Die Arbeit an selbst entwickelten Projekten ergänzt und vertieft die im Informatikunterricht erworbenen Kompetenzen.
Das Fach Sport wird als dreistündiges Fach in der Qualifikationsphase angeboten (zwei Stunden Sportpraxis, eine Stunde Sporttheorie). Im Bereich Sportpraxis werden Individual- und Mannschaftssportarten aus unterschiedlichen Bewegungsfeldern angeboten, z. B. Leichtathletik und Minitrampolin, Fußball, Basketball und Beachvolleyball. Die Sporttheorie behandelt unter anderem die Themen Sportbiologie, Sport und Gesellschaft sowie Trainingslehre. Das Fach Sport kann als Präsentation im Abitur gewählt werden.